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Serverless, das ist doch dieses Buzzword, das einem ständig um die Ohren fliegt, oder? Man hört es überall, liest es in jedem zweiten Blogartikel über Cloud-Technologien. Aber ist das wirklich der heilige Gral, die Lösung für alle unsere Probleme? Ehrlich gesagt, ich war lange skeptisch. Und ein bisschen überfordert.

Serverless: Was ist das eigentlich? (Einfach erklärt)

Ich meine, “Serverless”, das klingt ja erstmal total verlockend. Kein Server-Management mehr, keine lästigen Updates, keine Sorgen um Skalierung. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein, oder? Im Grunde bedeutet es, dass du dich als Entwickler nicht mehr um die zugrunde liegende Infrastruktur kümmern musst. Du schreibst deinen Code, lädst ihn hoch und der Cloud-Anbieter kümmert sich um den Rest. Die Ressourcen werden dynamisch bereitgestellt und nur dann bezahlt, wenn dein Code tatsächlich ausgeführt wird.

Das Lustige daran ist, dass natürlich trotzdem Server im Spiel sind. Der Name ist also irreführend. Es geht eher darum, dass du als Entwickler diese Server nicht mehr direkt verwalten musst. Das macht der Cloud-Anbieter für dich. Stell dir vor, du gehst ins Restaurant: Du musst dich nicht um den Anbau der Zutaten, die Zubereitung oder das Spülen kümmern. Du bestellst einfach und genießt dein Essen. So ähnlich ist das mit Serverless.

Aber wie bei jedem vermeintlichen Wundermittel gibt es natürlich auch hier ein paar Haken. Und genau die wollen wir uns mal genauer anschauen. Denn ob Serverless wirklich die richtige Wahl für dein Projekt ist, hängt von vielen Faktoren ab.

Die Vorteile von Serverless: Warum es so gehyped wird

Okay, fangen wir mit den guten Seiten an. Der größte Vorteil ist natürlich die Reduzierung des operativen Aufwands. Keine Server mehr patchen, keine Konfiguration, kein Stress. Du kannst dich voll und ganz auf deinen Code konzentrieren und musst dich nicht mit der Infrastruktur herumschlagen. Das spart Zeit und Ressourcen, die du in die eigentliche Entwicklung stecken kannst.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist die automatische Skalierung. Wenn dein Code plötzlich viel Traffic bekommt, skaliert der Cloud-Anbieter die Ressourcen automatisch hoch. Und wenn der Traffic wieder abnimmt, werden die Ressourcen wieder reduziert. Das ist super effizient und verhindert, dass du unnötig Geld für ungenutzte Kapazitäten ausgibst.

Und natürlich die Pay-per-Use Abrechnung. Du zahlst nur für die tatsächlich genutzte Rechenzeit. Wenn dein Code nicht läuft, zahlst du nichts. Das kann gerade für Projekte mit unregelmäßigem Traffic oder Proof-of-Concepts sehr attraktiv sein.

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Erfahrung mit Serverless. Ich hatte ein kleines Projekt, eine API für eine App, die nur sporadisch genutzt wurde. Mit einem herkömmlichen Server hätte ich ständig einen Server laufen lassen müssen, der die meiste Zeit im Leerlauf ist. Mit Serverless konnte ich die API einfach hochladen und nur dann bezahlen, wenn sie tatsächlich genutzt wurde. Das war eine riesige Erleichterung und hat mir einiges an Geld gespart. Puh, was für ein Chaos hätte ich mir sonst eingehandelt!

Die Schattenseiten von Serverless: Wo es kritisch wird

Aber jetzt kommt der Knackpunkt: Serverless ist nicht immer die beste Lösung. Es gibt auch Nachteile, die man nicht ignorieren sollte. Einer davon ist der Cold Start. Das bedeutet, dass es eine gewisse Zeit dauern kann, bis dein Code das erste Mal ausgeführt wird, nachdem er längere Zeit inaktiv war. Das kann zu spürbaren Verzögerungen führen, besonders bei zeitkritischen Anwendungen.

Ein weiteres Problem ist die begrenzte Ausführungszeit. Die meisten Serverless-Plattformen haben ein Limit für die maximale Ausführungsdauer einer Funktion. Das kann problematisch sein für rechenintensive Aufgaben oder Anwendungen, die lange laufen müssen.

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Und dann ist da noch das Thema Debugging. Das Debugging von Serverless-Anwendungen kann komplizierter sein als bei herkömmlichen Anwendungen, da man weniger Kontrolle über die zugrunde liegende Infrastruktur hat. Man ist stärker auf die Logging- und Monitoring-Tools des Cloud-Anbieters angewiesen.

Ganz ehrlich, ich hatte mal so ein Cold-Start-Problem. Eine kleine Serverless-Funktion sollte einen Newsletter verschicken. Aber jedes Mal, wenn der Newsletter versendet wurde, dauerte es gefühlt eine Ewigkeit, bis die Funktion überhaupt startete. Das war mega frustrierend und hat die User Experience total versaut. Ich habe dann ewig gebraucht, um herauszufinden, wie ich das Problem lösen konnte.

Für wen ist Serverless geeignet? Und für wen nicht?

Also, wann ist Serverless nun sinnvoll und wann nicht? Grundsätzlich eignet sich Serverless gut für kleine, unabhängige Funktionen, die nicht lange laufen müssen und keinen hohen Bedarf an Rechenleistung haben. Typische Anwendungsfälle sind APIs, Event-getriggerte Prozesse, Chatbots und Microservices.

Wenn du aber komplexe, rechenintensive Anwendungen hast, die lange laufen müssen oder eine hohe Kontrolle über die Infrastruktur benötigen, dann ist Serverless wahrscheinlich nicht die beste Wahl. Auch für Anwendungen mit extrem niedriger Latenz oder hohen Anforderungen an die Echtzeitverarbeitung ist Serverless eher ungeeignet.

Es ist irgendwie wie mit einem Schweizer Taschenmesser. Es ist super praktisch für viele kleine Aufgaben, aber wenn du einen Baum fällen willst, brauchst du eine Axt. So ähnlich ist das mit Serverless.

Meine persönliche Serverless-Anekdote: Ein teures Missverständnis

Ich hatte da mal ein kleines, feines Projekt, bei dem ich dachte: “Serverless, das ist es! Das ist die Zukunft!”. Es ging um eine Bildverarbeitungsanwendung, die im Hintergrund laufen sollte. Die Idee war, dass User Bilder hochladen, die dann automatisch optimiert und verkleinert werden. Klingt doch perfekt für Serverless, oder?

Falsch gedacht. Ich hatte die Komplexität der Bildverarbeitung unterschätzt. Die Funktionen liefen ständig an ihr Zeitlimit und ich musste sie immer wieder neu starten. Das Ergebnis war eine Katastrophe. Die Performance war miserabel und die Kosten explodierten. Ich habe am Ende mehr Geld für Serverless ausgegeben, als ich jemals für einen herkömmlichen Server bezahlt hätte.

Das war eine teure Lektion. Seitdem bin ich viel vorsichtiger, wenn es um Serverless geht. Ich analysiere Projekte jetzt viel genauer, bevor ich mich für eine Serverless-Architektur entscheide. Und ich bin nicht mehr so schnell begeistert von jedem neuen Buzzword.

Die Zukunft von Serverless: Wohin geht die Reise?

Trotz aller Herausforderungen glaube ich, dass Serverless eine vielversprechende Technologie ist, die in Zukunft noch wichtiger werden wird. Die Cloud-Anbieter arbeiten ständig daran, die Performance zu verbessern, die Ausführungszeiten zu erhöhen und die Debugging-Tools zu optimieren.

Auch die Entwicklung von neuen Frameworks und Tools, die die Entwicklung und das Deployment von Serverless-Anwendungen vereinfachen, schreitet rasant voran. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.

Wenn du so neugierig bist wie ich, könntest du dieses Thema weiter erforschen, indem du dir mal Projekte wie Knative oder Dapr anschaust. Das sind Open-Source-Projekte, die versuchen, die Entwicklung von Cloud-nativen Anwendungen, einschließlich Serverless, zu vereinfachen.

Fazit: Serverless – Ja, aber mit Köpfchen

Serverless ist nicht der heilige Gral für alle Cloud-Anwendungen. Es ist ein mächtiges Werkzeug, das aber mit Bedacht eingesetzt werden sollte. Analysiere dein Projekt sorgfältig, berücksichtige die Vor- und Nachteile und entscheide dann, ob Serverless die richtige Wahl ist.

Und vergiss nicht: Auch wenn du dich für Serverless entscheidest, musst du dich trotzdem mit der zugrunde liegenden Technologie auseinandersetzen. Du kannst dich nicht einfach zurücklehnen und darauf hoffen, dass alles von alleine funktioniert.

Also, sei kritisch, sei neugierig und hab Spaß beim Ausprobieren! Und vielleicht erzählst du mir ja mal von deinen eigenen Serverless-Erlebnissen. Ich bin gespannt!

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